02.03.2013

Durchsichtigkeit


Im vorletzten Post hatte ich über Linien und Flächen in Illustrationen der 50er Jahre geschrieben. Linien und Flächen wurden in dieser Zeit manchmal unabhängig voneinander gestaltet. Die Linien des Lampenschirms auf dieser Illustration sind beispielsweise keine Konturlinien für die graue Form darunter. Vielmehr liegen beide Formen unabhängig voneinander auf dem Papier.

Die Strichzeichnung wirkt dabei wie auf eine transparente Folie gezeichnet und etwas ungenau auf die grauen Formen aufgelegt. Diese Durchsichtigkeit ist reizvoll. Sie gibt der Zeichnung eine gewisse Kühnheit und Offensivität. Strich und Fläche passen nicht genau zusammen? Macht doch nichts!

Auf dem Bild unten, ein Entwurf für den Animationsfilm Gerald McBoing Boing, wird das Gestaltungsprinzip der Durchsichtigkeit besonders deutlich.



















Diese Verspieltheit ist heute nicht mehr üblich. Wenn eine Figur vorne steht, verdeckt sie selbstverständlich die dahinter stehenden! Schade eigentlich.

1 Kommentar:

  1. Wirklich Schade. Vielen Dank für diesen informativen und inspirierenden Post!

    Liebe Grüße
    Steffi Kunstknaeul

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